Oktober 11, 2021

Rosa Oktober: Die Brustdichte im Fokus der Radiologen bei der Brustkrebsvorsorge

Die Brustdichte steht für Radiologen im Mittelpunkt, da eine hohe Brustdichte ein Risikofaktor für Brustkrebs ist. Mehr als vier von zehn Frauen in der Schweiz haben nach dem 40. Lebensjahr dichtes Brustgewebe oder andere Risikofaktoren, daher ist eine auf das individuelle Risiko jeder Frau abgestimmte Vorsorge wichtig.

Ein Treffen mit Dr. Arnaud Grégoire, Radiologe FMH und spezialisiert auf die bildgebende Diagnostik bei Frauen am Affidea-Zentrum CDRC in Carouge.

Von Mélina Neuhaus, Marie-Claire Schweiz

Die Bedeutung der Brustdichte

„Die Brustdichte bezieht sich auf das Drüsengewebe in der Brust, das auf der Mammographie weiss zu sehen ist. Sie hängt weitgehend von den Erbanlagen ab, aber es wurden auch andere Faktoren ermittelt: längere Hormonersatztherapie nach der Menopause, Gewichtsverlust.“ Die Dichte kann sowohl visuell als auch mit Hilfe eines computerbasierten Verfahrens beurteilt werden; dieses macht die Interpretation der Mammographie komplexer und erfordert oft eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung der Brust, um die Diagnose weiter zu verfeinern.

Personalisierung der Früherkennung

Dank dem organisierten Brustkrebs-Früherkennungsprogramm in der Schweiz, bei dem im Alter von 50 bis 74 Jahren alle zwei Jahre eine Mammographie vorgenommen wird, konnte die Brustkrebssterblichkeit in den letzten 20 Jahren um 20-40 % reduziert werden.

„Es gibt jedoch zwei Nachteile: zum einen die Gefahr einer Überdiagnostik und zum anderen das Risiko eines „Intervallkrebses“, eines häufig aggressiven, sich schnell entwickelnden Krebses, der zwischen zwei Mammographie-Kontrolluntersuchungen auftritt.

Die üblichen Risikofaktoren für Brustkrebs sind: das Alter, der Lebensstil, die persönliche gynäkologische Anamnese und die persönliche Brustanamnese, Krebserkrankungen in der Familie, insbesondere Brust- und Eierstockkrebs, sowie die Brustdichte.

Gegenwärtig beruht die angepasste Brustkrebsfrüherkennung auf drei Kriterien:

– dem Alter der Patientin, mit einer Mammographie alle 2 Jahre im Alter von 50 bis 74 Jahren.

– der Dichte des Brustgewebes, dank der ergänzenden Ultraschalluntersuchung.

– der Familienanamnese, wenn sie ein mittleres oder hohes Risiko darstellt, mit einer jährlichen Mammographie, mit oder ohne MRT der Brust.

„Ein neuer, individuellerer Ansatz besteht darin, die wichtigsten individuellen und familiären Risikofaktoren und die Brustdichte mithilfe von auf künstlicher Intelligenz basierenden Hilfsmitteln zu integrieren, mit dem Ziel, einen an das Profil jeder Patientin angepassten Vorsorgeweg entsprechend ihrem Risikograd anzubieten und so eine bessere Prävention und frühere Erkennung einer etwaigen, sich schnell entwickelnden Krebserkrankung zu gewährleisten.“

 

MammoGene, ein Vorreiter der „massgeschneiderten Vorsorge“

Das Affidea-Zentrum CDRC in Carouge arbeitet eng mit MammoGene zusammen, einem der ersten medizinischen Unternehmen in der Schweiz, das eine individuelle Beurteilung des Brustkrebsrisikos anbietet. „Der Radiologe schlägt Patientinnen mit Risikofaktoren in Absprache mit ihnen und ihrem Gynäkologen diese Beurteilung mithilfe einer Software vor, die die Risikofaktoren und die Dichte des Brustgewebes berücksichtigt. Am Ende erhält er den Risikograd und schlägt nach einer multidisziplinären Beratung eine individuell angepasste Vorsorge vor.

 

Dr. Arnaud Grégoire arbeitet am Affidea-Zentrum CDRC in Carouge als Radiologe FMH und ist spezialisiert auf die bildgebende Diagnostik bei Frauen.

www.affidea.ch

 

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