August 30, 2021

Optimierte Patientenversorgung dank verbesserter Diagnostik

Optimierte Patientenversorgung mit verbesserter Diagnostik und einer guten Zusammenarbeit zwischen den Ärzten

Dr. Konstantinos Petsanis, Neurologe, und Dr. Andrea Podda, Radiologe, berichten von ihrer Zusammenarbeit.

Enge Zusammenarbeit zwischen den behandelnden Ärzten ist unerlässlich, um schnelle und präzise Diagnosen stellen zu können. Schlüsselelement zur Optimierung dieser Zusammenarbeit ist und bleibt die effektive Kommunikation. Dr. Konstantinos Petsanis, Neurologe am medizinischen Zentrum Givision in Givisiez im Kanton Freiburg, hat sich mit diesem Thema besonders befasst. Er hat festgestellt, dass der Erfolg medizinischer Interventionen von der direkten, mündlichen Kommunikation abhängt – die oft zugunsten von Berichten und E-Mails vernachlässigt wird.

 

Zusammenarbeit erfordert mehr als ein paar Telefongespräche

Will man den Informationsaustausch verbessern, die Forschung vertiefen und eine genaue Diagnostik ermöglichen, kann dies nur auf der Basis einer guten Beziehung zwischen dem Neurologen, dem Radiologen und den medizinischen Teams geschehen. Selbst eine Kommunikation am Telefon kann ineffektiv sein. Diese Erfahrung haben Dr. Petsanis und sein Kollege aus der Radiologie im Affidea-Zentrum Givision, Dr. Andrea Podda, gemacht. Rein telefonischer Austausch war für die Analyse aller Einzelheiten eines Falles nicht effizient genug. Eine Diagnose lebt jedoch von der Einbeziehung aller Details. Wenn man sich nicht die Zeit für ein persönliches Gespräch nehmen kann, ist die Genauigkeit einer Diagnose nicht gewährleistet.

 

Zeit ist der entscheidende Faktor

Nur wenn man sich die Zeit nimmt, miteinander zu sprechen und sich auszutauschen, kann die Diagnostik wirklich in die Tiefe gehen. Beide Ärzte verwenden Methoden, die auf gemeinsamer Arbeit, Diskussion und Analyse der klinischen und radiologischen Ergebnisse beruhen. Um die Zusammenarbeit zu erleichtern und die Wege so kurz wie möglich zu halten, haben sie sich dafür entschieden, das medizinische mit dem radiologischen Zentrum zusammenzulegen, sogar auf derselben Etage des Gebäudes.

 

Dr. Petsanis, der den Zeitmangel seiner Kollegen bedauert, stellt fest, dass dieser Kommunikationsansatz in der Welt der Medizin leider nicht die Regel ist. „Der Patient muss individuell behandelt werden. Ärzte müssen in Teams arbeiten. Dr. Podda und ich haben beschlossen, ein Paket zu schnüren, in das wir auch andere Kollegen integrieren können. Ein interaktives, lebendiges, effektives Paket“, erklärt der Neurologe.

 

Dr. Petsanis findet es absurd, immer nur über die Kosten von Versicherungen und bildgebenden Verfahren nachzudenken. Diese Kosten mögen zwar hoch sein – doch es darf nicht unbeachtet bleiben, wie viel mehr erreicht werden kann, wenn ein effizienter Dialog geführt wird, der letztlich zu einer exakten Diagnose führt. Diese für Kommunikation und Zusammenarbeit aufgewendete Zeit vermeidet schliesslich Behandlungsfehler und zusätzliche Kosten.

 

Beispiel für fachübergreifende Zusammenarbeit

Neurodegenerative Erkrankungen sind sehr komplex und erfordern ein geradezu detektivisches Gespür. Sie erfordern eine möglichst schnelle Diagnose, um weiteres Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Dr. Petsanis weist auch hier auf die Notwendigkeit hin, im direkten Dialog zu stehen. „Nur so können wir die Situation umfassend analysieren, winzige Details erkennen und damit die irreversiblen Folgen neurodegenerativer Störungen verhindern“, erklärt Dr. Petsanis. Doch ein intensiver Dialog ist nicht nur zwischen den Ärzten notwendig – auch die Kommunikation mit den Patienten und ihren Familien ist wichtig. Der Neurologe betont, dass nur dann von einem Synergieeffekt profitiert werden kann, wenn zwei Ärzte die Ergebnisse der bildgebenden Verfahren analysieren, hier also ein Neurologe und ein Radiologe.

 

Dreh- und Angelpunkt der gemeinsamen Analyse und der Suche nach Details ist der Aufbau eines wirksamen Dialogs. Die Kombination von klinischen Untersuchungsmethoden und bildgebenden Verfahren ermöglicht die frühzeitige Diagnose einer neurodegenerativen Erkrankung. Auch die Einbeziehung des Hausarztes des Patienten wirkt sich bereichernd auf den Prozess aus. Ein Arzt, der den Patienten bereits seit mehreren Jahren beobachtet, kann oft wesentliche Elemente für die Anamnese liefern.

 

Das A und O der Beziehung zwischen Patient und Arzt

Für Dr. Petsanis ist die Empathie dem Patienten gegenüber essenziell für eine gute Kommunikation. Es sei ein allzu vernachlässigter Schritt in der medizinischen Praxis, sich die Zeit zu nehmen, mit dem Patienten zu sprechen, um sein Problem zu verstehen, bedauert Dr. Petsanis. Dies ist jedoch einer der wichtigsten Schritte der Anamnese. Der verwaltungsbedingte Zeitdruck macht es den Ärzten schwer, sich die Zeit zu nehmen, ihren Patienten zuzuhören und mit ihnen zu diskutieren. Der Arzt hebt hervor, dass die Qualität des Dialogs stimmen muss, um Fehlinterpretationen und Fehldiagnosen zu vermeiden. Rapport zum Patienten herzustellen hat zahlreiche Vorteile. Er ermöglicht es dem Arzt, die richtigen Fragen zu stellen und sich ganz auf die Symptome des Patienten zu konzentrieren.

 

Menschlichkeit in das medizinische System zurückbringen

Dr. Petsanis hebt die Bedeutung der Empathie in der Medizin hervor und erinnert an die menschlichen und fachlichen Werte aller Ärzte seit Hippokrates. „Der Patient muss im Mittelpunkt der Gesundheitsversorgung stehen“, fordert der Neurologe. Er beklagt insbesondere den wirtschaftlichen Aspekt – dieser führe zu einem System, das seine Menschlichkeit verliert und dass er als „gefährlich und krank“ bezeichnet. Einfühlungsvermögen und Empathie sind seiner Ansicht nach Grundvoraussetzung für den Arztberuf. Aus diesem Grund entschied er sich für ein Medizinstudium an der Universität Modena in Italien. Diese Universität ist dafür bekannt, dass sie die Bedeutung der Beziehung zum Patienten in den Mittelpunkt stellt. Für Dr. Petsanis sind es seine griechischen Wurzeln, auf die er sein tiefes Einfühlungsvermögen zurückführt. Darüber hinaus wollte er – begeistert vom Universum des menschlichen Gehirns – immer Neurologe werden.

 

Medizinisches Zentrum Givision – Bulle und Givisiez

Dr. Petsanis hat seinen Sitz in Givisiez und Bulle, in den neuen Räumlichkeiten des Radiologiezentrums Affidea Givision – Bulle, im 1. Stock. Eine derartige Partnerschaft besteht auch zu den Radiologen von Affidea in Bulle.